Man übersetzt Shiatsu oft wörtlich mit "Finger - Druck", nennt es aber auch treffender "die lauschende Berührung".
Shiatsu ist eine alte und zugleich modernde Behandlungsmethode – die in Japan entstanden, doch im Westen in der neueren Zeit weiterentwickelt worden ist.
Shiatsu ist eine achtsame Form der Körperarbeit und bezieht sich auf das energetische System des Menschen.
Eine Behandlung mit Shiatsu durch die berührung helfen, die eigene lebensenergie wahrzunehmen und anzuregen.
Die Shiatsu-Praktikerin arbeitet am ganzen Körper des Klienten und setzt dabei auch ihren Körper gut ein.
Die Behandlung eines Meridians kann viele positive Auswirkungen haben.
Sehen Sie den Arzt Wilfried Rappenecker im Gespräch über Shiatsu.
Shiatsu ist eine energetische Köperarbeit –
was heißt das?
Körperarbeit bedeutet, dass in der Behandlung am Körper und mit dem Körper behandelt wird.
Energetisch bedeutet unter anderem, dass noch andere Ebenen des Menschen dabei angesprochen werden – psychische oder seelische Anteile, die Gesamtheit des Menschen. Selbstregulation, -Heilung und Resilienz werden nachweislich gefördert.
Auf der Webseite des schweizer Verbandes für Shiatsu sind Fallbeispiele und Studien verlinkt.
Finden Sie dies ungewöhnlich?
Es ist dabei gar nicht selten: Akupunktur hat auch energetische Komponenten, Homöopathie und Yoga, Meditation und Taiji ebenso. Doch jede Methode wirkt anders – da sie sich anders anfühlt, anders abläuft.
Da die Arbeit mit Shiatsu aus angenehmen, achtsamen Berührungen und Dehnungen besteht, ist es nur logisch, dass dadurch der seelische oder geistige Aspekt des Menschen angesprochen wird. Wohltuende Berührungen helfen uns, zu entspannen, loszulassen, „runterzufahren“.
Verspannungen und Schmerzen entstehen oft durch Stress, also psychosomatisch. Aber umgekehrt können verspannte Stellen und chronische Schmerzen unseren Stresshormonausstoß fördern und uns belasten.
Hier setzt Shiatsu u.a. auch an und kann durch die Entspannung des Körpers die Psyche positiv beeinflussen.
Doch Shiatsu ist viel mehr:
Energetisch meinen wir Shiatsu-Praktiker auch wörtlich: der Energie-Fluss des Menschen, der Fluss des Ki oder Qi, wird angeregt. Die Behandlung geht noch tiefer als eine rein körperliche Behandlung.
Die Annahme, dass jeder von uns ein Potenzial in sich trägt, das geweckt werden kann!
Oft vergessen wir dies, wenn wir Stress, Trauer oder chronische Schmerzen haben. Unsere Kraft verkümmert und oft ist das Problem/ der schmerzende Teil „größer“ als der Rest von uns. Hier setzt Shiatsu an – das eigene Potenzial wird berührt, „gerührt“ sozusagen und aufgeweckt. Ein Mensch, der einen guten Zugang zu seinem Inneren hat, der sich selbst und seine Bedürfnisse wahrnehmen kann, wird sich für den richtigen Weg entscheiden und sich Gutes tun.
Ich nehme meinen Klienten nicht ihre Schmerzen „ab“ oder ihre Aufgabe oder gebe ihnen „meine Energie“, die ich selber brauche. Ich versuche, hinzuschauen, zu berühren und zu entspannen. Das, was gesehen werden will, wird sich zeigen, anderes braucht vielleicht noch eine Weile. Shiatsu möchte nichts erzwingen.
Da jede Sitzung anders ist, bin ich jedes Mal gespannt und neugierig!
Die Shiatsu-Praktikerin arbeitet am ganzen Körper des Klienten und setzt dabei auch ihren Körper gut ein: mit Daumen, Händen, Knien und Ellenbogen wird am Körper gelehnt, gehalten, berührt. Entlang der sogenannten Meridiane, die man aus der Akupunktur vielleicht kennt, bewegt sich die Praktikerin den ganzen Körper entlang.
Den ganzen Körper, auch bei lokalen Beschwerden oder Schmerzen zu behandeln, gibt dem Klienten ein rundes Gefühl von Gesamtheit. Hand- und Fußmassagen gehören dazu, sowie Berührungen am Rücken, an der Wirbelsäule und am Kopf, Nacken und Gesicht.
Falls Sie bestimmte Stellen nicht berührt haben mögen (empfindliche Füße etc.), wird dies selbstverständlich berücksichtigt.
Shiatsu ist eine Behandlung voller Respekt.
Auf den Akupunktur-Puppen oder Postern sind Meridiane als Linien am Körper dargestellt. Es gibt im Shiatsu 12 Meridiane, die den 5 Elementen der chinesischen Medizin zugeordnet werden. Jeder Meridian steht für bestimmte Phänomene des menschlichen Lebens.
Ein Beispiel: Magen-Meridian. Element Erde. Nahrungsaufnahme ist hier noch logisch. Die Erde steht auch für das „Nähren“ im übertragenen Sinn: kann ich mich mit gutem Dingen nähren? Mir das holen, was ich brauche? Ist mein Stoffwechsel in Ordnung? Aber auch „sich um andere kümmern können“ und „Muskel-Tonus“ (Spannungszustand der Muskeln) gehört hier hin.
Hier wird klar, dass die Behandlung eines Meridians viele positive Auswirkungen haben kann. Es passiert allerdings nur so viel beim Klienten, wie sein System bereit ist, um zu setzen.
Shiatsu will „nichts tun“ und nichts „korrigieren“ oder aufzwingen. Die Berührung macht ein Angebot und ihr System reagiert, wie es kann.
Manche Sitzungen sind sehr ruhig, andere etwas dynamischer, es können Rumpf- oder Arm-Dehnungen mit einfließen.
Achtung – Bei andauernden Beschwerden und ungewöhnlichen Symptomen bitte IMMER den Hausarzt aufsuchen!
Shiatsu ersetzt nicht den Besuch beim Arzt!
Lesen Sie Fallbeispiele aus der Schweiz (wo Shiatsu bereits eine anerkannte Komplementär-Therapie ist) auf der Webseite des Schweizer Berufsverbandes: https://shiatsuverband.ch/shiatsu-als-therapie/komplementaertherapie/fallbeispiele/
Wo wirkt Shiatsu unterstützend?